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60 Prozent der Arbeitnehmer haben gezielte Ausgrenzung im Job bereits erlebt.

Laut einer aktuellen Umfrage des Büroausstatters Viking (https://blog.viking.de/) unter 1.000 deutschen Arbeitnehmern haben mehr als 60 % der Teilnehmenden Mobbing schon einmal erlebt. Und fast jeder vierte Arbeitnehmer (24 %) gibt an, selbst schon einmal Opfer von Mobbing gewesen zu sein. Geschlechterspezifisch gibt es übrigens dabei keinen signifikanten Unterschied.

Viele Führungskräfte versagen bei Mobbing

Jeder vierte Arbeitnehmer glaubt, dass die eigenen Führungskräfte nicht in der Lage wären, Mobbing am Arbeitsplatz zu identifizieren – geschweige denn zu verhindern! Hinzu kommt, dass die Hälfte der Befragten meint, dass Mitarbeiter in ihrem Unternehmen in Zukunft mit Mobbing durchkommen würden.

Mobbing ist in erster Linie ein Führungsthema!

Was ist überhaupt Mobbing?

Der Begriff Mobbing wird aus dem englischen Wort „Mob“ abgeleitet. „Mob“ bedeutet soviel wie „zusammengerotteter Pöbel oder Haufen“ oder „anpöbeln, angreifen, attackieren, lärmend über jemanden herfallen.“

Der Pionier der Mobbingforschung, Heinz Leymann, hat „Mobbing“ folgendermaßen definiert (2013):

„Der Begriff Mobbing beschreibt negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind (von einer oder mehreren anderen) und die sehr oft und über einen längeren Zeitraum hinaus vorkommen und damit die Beziehung zwischen Täter und Opfer kennzeichnen.“

Erfolgt das Mobbing durch eine hierarchisch höhergestellte Person, wird das oft auch Bossing genannt.

Wann spricht man von Mobbing ?

Nach Leymann (2013) spricht man von Mobbing, wenn eine oder mehrere von 45 genau beschriebenen Handlungen über ein halbes Jahr oder länger und mindestens einmal pro Woche vorkommen. (Dies haben statistische Untersuchungen Anfang der achtziger Jahre in Skandinavien ergeben).

Umgangssprachlich ausgedrückt bedeutet Mobbing, dass jemand am Arbeitsplatz fortgesetzt geärgert, schikaniert, in passiver Form als Kontaktverweigerung mehrheitlich gemieden oder in sonstiger Weise asozial behandelt und in seiner Würde verletzt wird.

Woran erkenne ich Mobbing?

Leymann unterscheidet 45 sogenannte „Mobbing-Handlungen“, die in fünf Gruppen zusammengefasst werden:

  • Angriffe auf die Möglichkeiten, sich mitzuteilen,
  • Angriffe auf die sozialen Beziehungen,
  • Angriffe auf das soziale Ansehen,
  • Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation,
  • Angriffe auf die Gesundheit.

Mobbing: ein inflationärer Begriff?

Ich gebe es zu: Aus meiner Sicht wird der Begriff Mobbing oft sehr schnell in den Mund genommen – nicht jede Kritik oder Hänselei hat mit Mobbing zu tun.

Aber: es ist ein ernst zu nehmendes Thema, das für viele Menschen zu einem täglichen Spießrutenlauf wird.

Daher sind gerade Führungskräfte gefordert, ihrer Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeiter/-innen nachzukommen. Dazu kommt der Umstand, dass ein Mobbing auch schwerwiegende arbeitsrechtliche Folgen nach sich ziehen kann.

Wenn Sie glauben, Mobbing könnte in Ihrem Team ein Thema sein, wenden Sie sich an den Coach Ihres Vertrauens.

Literatur: Heinz Leymann: Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen wehren kann (Rowohlt, 2013).