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Liverpool - Dortmund: 4 : 3

Jedem fußballinteressierten Menschen ist das 4:3 von Liverpool gegen Dortmund (nach 0:2 zur Halbzeit) am 14.04.2016 im Europa-League-Viertelfinale noch in bester Erinnerung.

Der Startrainer Jürgen Klopp (zuvor langjähriger Dortmund-Trainer) führte Liverpool zum Erfolg. In der aktuellen Ausgabe des „Red Bulletin“ (www.redbulletin.com) untersucht der Fußball-Journalist Raphael Honigstein die Erfolgs-Regeln von Jürgen Klopp und kommt auf folgende 10 „Klopp-Regeln“:

  • Erfolg kommt immer von innen.

    Bei jeder Trainingseinheit vermittelt Klopp seinen Spielern: Erfolg kommt von innen, vom eigenen Streben, nicht von außen. Ungemütlich wird es für jene Spieler, die nicht die richtige Einstellung mitbringen.

  • Wie gut du bist, zeigt sich an schlechten Tagen.

    Klopp will „Mentalitätsmonster“ in seiner Mannschaft. Das Talent kann knapp werden, aber niemals die Einstellung. Gegen einen objektiv besseren Gegner zu bestehen gelingt nur mit mehr Einsatz und mehr Leidenschaft.

  • Sei du selbst.

    Klopp ist authentisch in seinem offenen und freundschaftlichen Stil und legt keinen Wert darauf, Autorität mit Äußerlichkeiten zu zeigen. Allerdings: wer ihm nicht folgt, wird aussortiert, denn er verlangt hundertprozentige Professionalität.

  • Verwandle Probleme in Chancen – mit Humor.

    Eine von Klopp’s Begabungen ist der Umgang mit Sprache, er kann perfekte Pointen setzen. Ein guter Spruch kann Überdruck abbauen und Menschen Dinge positiv sehen lassen, die sie vorher negativ gesehen haben.

  • Schwöre dein Team auf gemeinsame Werte ein.

    Legendär ist das „Versprechen“, das jeder Dortmund-Spieler in der Saison 2010/11 unterschrieben hat (als Dortmund zum ersten Mal seit 2002 wieder Meister wurde). Es umfasste sieben Punkte: bedingungslosen Einsatz, leidenschaftliche Besessenheit, vom Spielverlauf unabhängige Zielstrebigkeit, die Bereitschaft, jeden zu unterstützen, sich helfen zu lassen, seine Qualität zu hundert Prozent in den Dienst der Mannschaft zu stellen und individuelle Verantwortung zu übernehmen.

  • Nimm jeden Einzelnen als Einzelnen wahr.

    Es ist ihm bereits nach relativ kurzer Zeit gelungen, die Mannschaft in Liverpool für sich zu gewinnen. Das Mittel dazu sind lange Einzelgespräche, in denen er alles über seine Spieler, ihre Hoffnungen und Ängste erfahren möchte, um sie individuell behandeln zu können.

  • Lebe vor, was du von anderen verlangst.

    Klopp’s Dortmunder Pressing-Stil wurde stilbildend in ganz Europa. Der für dieses höchst komplexe, enorm kraftraubende System erforderliche Einsatz war eine Selbstverständlichkeit – weil Jürgen Klopp das vorlebte. So wie er sich zuweilen an der Seitenlinie verausgabt, fordert er das auch von seinen Spielern ein. Und zwar als Prinzip, unabhängig vom Spielverlauf.

  • Stecke erreichbare, nahe Ziele.

    Von Spiel zu Spiel denken – das ist typisch Klopp. „Ein Skifahrer reißt ja auch nicht nach dem ersten Tor die Hände jubelnd in die Höhe und schwingt ab.“ Dortmund (der Klub lag bei Klopp’s Beginn am Boden) befolgte diesen Grundsatz konsequent – und plötzlich war man Meister, Double-Sieger, Champions League-Finalist.

  • Fördere Stärken, statt Schwächen zu kritisieren.

    Die Fehleranalyse nimmt nur einen kleinen Teil ein, stattdessen lehrt er, wie man sein Potential ausschöpft und über seine Grenzen geht. Sein Credo: „Man darf einem Spieler keinesfalls sagen, was er alles nicht kann, sondern muss ihm zutrauen, sich zu verbessern und zu entwickeln.“

  • Bleib in Krisen gelassen.

    Die meisten Trainer setzen demonstrativ Aktionen, wenn die Resultate ausbleiben. Klopp macht das genaue Gegenteil. Zur Halbzeit der Saison 2014/15 stand Dortmund so schlecht da wie nie zuvor unter Klopp – sogar ein Abstieg war nicht mehr auszuschließen. Klopp war dennoch ruhig, gelassen und gut gelaunt. Seine Ruhe und Zuversicht übertrugen sich aufs Team. Am Ende gelangen der kaum noch für möglich gehaltene Sprung in den Europapokal und der Einzug ins DFB-Pokal-Finale.

Aus meiner Sicht lassen sich diese 10 Regeln gut umlegen auf Führungsarbeit in Organisationen. Besonders bemerkenswert finde ich die vorletzte Regel – hier gibt es sicher noch großen Nachholbedarf in vielen Unternehmen!