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© Lars Nissent – pixabay.com © Lars Nissent – pixabay.com

Nicht schon wieder ...

„Alle Jahre wieder …“ und „Nicht nur zur Weihnachtszeit…“ denkt sich wohl mancher Beschäftigte – egal ob Mitarbeiter oder Führungskraft – wenn es um das jährliche Mitarbeitergespräch geht.

In der Tat wird das angeordnete Mitarbeitergespräch von vielen nur als lästige Pflicht gesehen, die eben von der HR-Abteilung vorgegeben ist.

Fakt ist: wenn grundsätzlich keine vertrauensvolle und wertschätzende Arbeitsbeziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter besteht, kann das auch ein Mitarbeitergespräch nicht ausgleichen. Im Gegenteil: ein Mitarbeitergespräch, das halbherzig geführt wird, nur damit es erledigt ist, kann mehr Schaden anrichten als es Nutzen bringt.

Der Rahmen ist wichtig

Allerdings ist auch der Rahmen entscheidend: in kleineren Arbeitsteams ist der konstante Austausch mit jedem Mitarbeiter in der Regel leichter möglich als in komplexen Situationen mit großer Führungsspanne oder mit Mitarbeitern, die nicht vor Ort sind. In dem Fall sind für Gespräche, die über das reine Tagesgeschäft hinausgehen, feste Terminvereinbarungen unumgänglich.

Häufige Kritikpunkte

Was im Mitarbeitergespräch oft negativ gesehen wird: mangelndes Verständnis, einseitige Kommunikation, fehlende Kompromissbereitschaft, Vermeidung kritischer Punkte, Gespräche unter Zeitdruck. Und nicht zuletzt: Mitarbeiter, die sich rhetorisch unterlegen fühlen. In erster Linie ist es die Verantwortung der Führungskräfte, das Gespräch so vorzubereiten und zu gestalten, dass beide Seiten davon profitieren.

Formulare, Formulare …

Das Entscheidende ist aber: Ein Mitarbeitergespräch muss mehr sein als das Ausfüllen standardisierter Formulare. Erst dann hat es das Potential eines echten Führungsinstrumentes.

Mitarbeitergespräch schafft Resilienz

Eine aktuelle Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft ergab:

Beschäftigte, die über Ziele geführt werden und häufiger Feedback zur eigenen Leistung erhalten, haben ein besseres Verständnis für die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens, was dieses am Ende widerstandsfähiger macht.

So geben Beschäftigte, die im abgelaufenen Jahr ein Mitarbeitergespräch hatten, deutlich häufiger an, dass die Führungskräfte im Betrieb die Mitarbeiter gut anleiten, Ziele und Anforderungen klar kommunizieren und Verständnis für ihre Mitarbeiter aufbringen. Beschäftigte ohne Mitarbeitergespräch sehen die Transparenz der Unternehmensziele und die Führungskompetenz deutlich seltener gegeben.